Sonntag, 25. November 2012

Kikutsurus Misedashi

Gestern fand in der Hanafusa-Okiya das erste Misedashi statt, das Maikodebut von Kikutsuru-san. Zaphod Enoch und ich waren als Gäste geladen. Für mich war es schön, wieder einmal bei einem richtig offiziellen Bankett dabei zu sein, Zaphod hingegen schwitzte Blut und Wasser (Grinz!). Vor wem muß ich mich verbeugen, wie oft, von wem nehm ich Tee an und wie zum Teufel kann man sich diese Namen merken??? Zu seiner Ehrenrettung muß ich sagen, er hat sich wacker geschlagen und nach ca. 45 Minuten hörten seine virtuellen Hände auch mit dem zittern auf, kicher^^
Kikutsuru war entzückend und eine sehr niedliche Maiko und es war eine sehr festliche Veranstaltung mit vielen Gästen. Für Zaphod und mich war es eine große Ehre, dabei gewesen zu sein.
Zaphod und ich beim Misedashi




Kikutsuru-sans Debüttanz







Bei einem Misedashi gibt es eine Menge Kuchen!!!


Jetzt fängt der entspannte Teil an

Sonntag, 7. Oktober 2012

Kikutsurus Minaraia in Miyagawacho-Distrikt

Gleich mache ich mich auf zur Hanafusa-Ochaya
Miehina-san aus dem Kaishi Chou Hanamachi hat die Okiya gewechselt. Das bedeutet einen kompletten Neuanfang: Neuer Rang, neuer Name. Sie ist keine Senior-Maiko mehr sondern muß wieder bei Null anfangen, zuerst einmal als Shikomi, dann als Minarai. Im RL wäre das nur unter sehr schwierigen Umständen überhaupt möglich, denn die Bindung an eine Okiya gilt ein Leben lang. Um so mehr freut es mich, gestern zu ihrer Minaraia eingeladen gewesen zu sein und sie wieder im Kimono zu sehen ^^
Miehinas neuer Name lautet Kikutsuru. Kiku = Chrysantheme, Tsuru = Kranich
Das Ozashiki beginnt


Ich bin sehr stolz auf meine kleine Kiku-chan^^
Hikaru-san und Kikutsuru-san fordern uns zu einem Tanzspiel auf

Na gut, dann werd ich mal.... ^^


Das macht großen Spass!





Kikuyuu-san, Okasan der Okiya, begleitet unseren Tanz auf der Koto

Freitag, 5. Oktober 2012

Herbstspaziergang

Nach langer Zeit mal wieder ein Spaziergang in Kaishi Chou zum Plaudern mit Okaasan Murasaki-san und Maiko Aizuyuri-san
Nochmal das Make-Up auffrischen
Ein letzter kritischer Blick in den Spiegel.....
Auch in SL wird es Herbst

Allerdings wesentlich schöner als im Real Life - aber das ist sowieso überbewertet ^^




Mittwoch, 19. September 2012

Einige Worte zum Shironuri



Das weiße Make-Up gehört zur Geisha wie der Kimono. Aber sie ist nicht die Einzige, die es trägt. Ebenso wird es von Oiran (Edel-Prostituierten) getragen und von - Männern. Im Noh-Theater nämlich. Im Kabuki ist es seit jeher Tradition, daß Frauenrollen von Männern gespielt werden, manche dieser Schauspieler sind echte Superstars.

In der Vergangenheit hatte das Shironuri durchaus einen praktischen Nutzen. In Zeiten, in denen die einzige Beleuchtung von Kerzen oder Öllampen kam, sollte es das Licht reflektieren. Ausserdem gab es dadurch etwas geheimnisvolles und hochdramatische Effekte. Und es ist, wie im Theater üblich, eine Maske. Ein Mädchen, das am Tag in einer einfachen Yukata ohne Make-Up auf die Strasse geht, wird nicht erkannt. Männer schon gar nicht.

Und hier kommen wir zu einem sehr interessanten Punkt. Ich wurde schon oft gefragt, was Männer denn bei einer Geisha suchen, wenn keinen Sex. Nun, sie suchen (und erwarten) ein Schauspiel. Kein Japaner käme auf die Idee, das, was er von einer Geisha bekommt, für "echt" zu halten. Als Vergleich: Ein Mann, der zu einer Prostituierten geht, käme keine Sekunde auf die Idee, echte Gefühle oder gar "Liebe" für sein Geld zu bekommen. Eine hochklassige Geisha (das ist beinahe ein Widerspruch in sich, Geishas sind ALLE hochklassig), ist dazu da, sich jeden Mann für einen Kaiser halten zu lassen. Sie wird ihm das Gefühl geben, jede noch so dumme oder geschmacklose Bemerkung wäre ein hochgeistiges Bonmot, eine unglaublich intelligente Bemerkung. Man könnte beinahe sagen, es ist eine, sehr teure, Selbstbewußtseins-Therapie. Aber er weiß eben auch, es ist ein Schauspiel.

Das Shironuri ist einerseits Zeichen eines Berufsstandes und auch Ranges, andererseits ist es ein Schutz. Wenn ich komplett für ein offizielles Bankett (Ozashiki) gekleidet bin (Ich rede natürlich NUR von Second Life!), kam bisher niemand auf die Idee, mich dumm "anzumachen". Denjenigen, die wissen, was sie vor sich haben, würde es aus Respekt nicht einfallen, und diejenigen, die es nicht wissen, halten Distanz, weil sie mit dem maskenhaften Make-Up nichts anfangen können. Es wirkt im realen wie im "zweiten" Leben eher unnahbar. Eindeutig ein Vorteil, wie ich finde. :)

Freitag, 7. September 2012

Das Geheimnis wird gelüftet!

Vor zwei Wochen hatte ich Geburtstag (Ja, so lange ist das schon wieder her!), und ich bekam tatsächlich auch ein virtuelles Geschenk! Miehina-chan schenkte mir ein... HAUS! Wie toll ist das denn bitte??? Bisher war es ja so, daß ich meine private Ecke hinter den Paravents im Teehaus hatte. Eigentlich ist das nicht üblich, eine Ochaya (Teehaus) ist ein offizielles Gebäude, in dem Teegesellschaften mit Geishas, Bankette und kleine Shows aufgeführt werden, aber da wohnt niemand. Ich hab mich da auch ganz wohl gefühlt, zumal ich das als "Geisha-ehrenhalber" auch nicht so ganz genau nehmen muß, aber natürlich ist ein kleines Wohnhaus etwas sehr schönes^^ Einige Tage glich mein Platz nun einer Baustelle, aber hier ist das Ergebnis, das mir wirklich seeeehr gefällt:

Links das Teehaus, rechts das Wohnhaus
Die Ochaya bietet Platz für bis zu 20 Gäaste
Das Irori in der Mitte, schöne Bilder und viele Bücher sowie ein Schreibplatz (Shodo) bieten Atmosphäre

Hier nun mein kleines Haus am Meer von der Terrassenseite 

Wie im richtigen Leben: bequemer Sitzplatz, was zu lesen und Tee^^
Blick auf´s Meer
Das Wohnzimmer


Das Schlafzimmer 
Fertigmachen zum Ausgehen! Hab ich jetzt verdient^^


Hätte ich dieses Haus im realen Leben, ich würde sofort einziehen! wenn ich wüßte, wo ich meine 1000 Bücher lassen soll..... (Ja, diese Zahl ist korrekt!*g*)








Dienstag, 4. September 2012

Ein großes Geheimnis










Ich schwinge mal wieder den Hammer und werkel mit Pinsel und Farbe.... mehr wird aber noch nicht verraten!

Der kleine Unterschied.....


In meinem Post über die Geisha-Kleidung erwähnte ich ja schon, daß die Geisha sich optisch von der Oiran (Prostituierte) unterscheiden soll, obwohl beide das bekannte weiße Make-Up (Shironuri) tragen. Wenn man beide nebeneinander sieht, sind die Unterschiede nicht zu übersehen.

Die Geisha (Maiko in diesem Fall) trägt einen dezenten Haarschmuck und maximal zwei "Chopsticks" im Haar, die Oiran ist geradezu gespickt damit.
Ein weiterer Unterschied ist, der Obi (Gürtel) der Oiran wird VORNE gebunden und geschlossen, der einer Geisha HINTEN. Der Grund ist einfach: Eine Oiran muß sich schnell ausziehen und vor allem allein wieder anziehen können. Eine Geisha benötigt für beides Hilfe.
Von hinten betrachtet wirkt der Ofuku der Maiko, obwohl eine aufwändige Frisur, wie ein klassischer, strenger Dutt. Einziger Hingucker ist das Chirimen Tegarami (das Tuch), wohingegen man bei der Oiran auch
bei der Rückansicht üppige Kanzashi und Chopsticks sieht. Ausserdem sind die Frisuren an sich sehr viel auffälliger.





Freitag, 31. August 2012

Geisha´s Dresscode ^^


Wenn man weiß, wohin man schauen muß, kann man schon anhand von Kleidung und Make-Up erkennen, wen man vor sich hat. Allerdings ist dieser Dresscode äußerst kompliziert und obwohl ich behaupten kann, mich auszukennen, wäre es gelogen, wenn ich sage, ich blicke da vollkommen durch. Schon allein ein Kimono ist nicht gleich ein Kimono, es gibt Yukata, Hikizuri, Tomesode usw. Jeder davon wird zu einem bestimmten Anlass, einer Jahreszeit und dem Rang des Mädchens entsprechend getragen. Gleiches gilt für die Frisuren, die Kanzashi (Haarnadeln) und eben das Make-Up. Um das vollständig zu erklären, müßte ich ein Buch schreiben :), daher beschränke ich mich hier auf die "einfache" Variante.
Dankenswerter Weise haben die Mädchen aus dem Kaishi Chou Hanamachi für mich posiert, ookini san dosu!

Shikomi
Wir würden sie eine Praktikantin nennen. Ein Mädchen, das in eine Okiya (Geishahaus) kommt, beginnt als Shikomi und muß hart arbeiten. Sie muß die Okiya sauber halten, die Räume der Maiko und Geiko, Besorgungen machen, alles, was anfällt. In einer Okiya herrscht eine strenge Hierarchie und bedingungsloser Gehorsam und Respekt sind oberstes Gebot für die Shikomi, da sie in der Hierarchie ganz unten und alle anderen über ihr stehen.

Eine Shikomi trägt kein Make-Up und das Haar offen, allerdings nicht im Gesicht. Während dieser Zeit lässt das Mädchen ihr Haar wachsen, das ist wichtig, um später die kunstvollen Frisuren machen zu können.

Die Kleidung ist ein ganz einfacher Kimono (Yukata) sowie ein einfacher Gürtel (Obi), weiße Tabi (Socken, bei denen der große Zeh abgeteilt ist) und Zouri (jap. Flip-Flops^^). Heutzutage kann eine Shikomi auch Alltagskleidung oder westliche Kleidung tragen, bis zum Ende der Meiji-Periode, in der die Öffnung Japans propagiert wurde (1862 - 1912), war das unmöglich.

Schmuck ist untersagt, eine Geisha darf keine durchstochenen Ohrläppchen haben. Ebenso keine Tattoos. Beides würde die hochstilisierte Ästhetik einer Geisha empfindlich stören. Ausserdem sind Tattoos das "Markenzeichen" einer anderen hierarchischen Organisation in Japan: der Yakuza ^^













                   Minarai

Minarai bedeutet "Lernen durch Sehen". Ab diesem Zeitpunkt ist das Mädchen eine Lern-Maiko, trägt zum ersten Mal den Kimono und das Shironuri-Make-Up. Der Haarschmuck einer Minarai ist äußerst opulent und farbenfroh, ebenso wie die Kimonos. Die Ärmel (Sode) sind lang und der Obi (Gürtel) ist so breit gebunden, daß er über die Brust geht.
Die Unterlippe ist nur mit einem schmalen Streifen rot in der Mitte geschminkt, ein Zeichen, daß man es hier noch mit einem "Kind" zu tun hat.






Die Minarai trägt zum ersten Mal eine formelle Frisur, die "Wareshinobu" genannt wird. Diese Frisur wird sie auch während ihrer ersten Maiko-Jahre tragen. Auffällig ist hier der kurze Obi. Er ist nur halb so lang wie der einer Maiko und heisst Handarari-Obi. Han = Hälfte oder Halb.

Die Mianraizeit dauert nur einen Monat, danach findet das sogenannte Misedashi statt, das Maiko-Debüt.
 


Maiko
Eine Maiko ist der erste Schritt auf dem Weg zur wirklichen Geisha/Geiko. Es gibt sechs verschiedene Maiko-Ränge, die ersten vier gelten als Junior-Maiko, die letzten beiden als Senior-Maiko. Man erkennt das am Make-Up (Shironuri-Make-Up). Dieses wird nicht immer getragen, nur zu offiziellen Anlässen. (Z.B. Fotoshootings ^^)


Junior Maiko

Von vorn erkennt man eine Junior-Maiko zuerst mal am Make-Up, und zwar daran, daß ausschliesslich die Unterlippe teilweise rot geschminkt ist. Sie ist nicht völlig ausgemalt, nur ein wenig in der Mitte. Diese "halbe Lippe" bedeutet, die Maiko hatte noch keine Mizuage, ist also noch Jungfrau. Je weniger rot auf der Unterlippe, desto niedriger ist ihr Maiko-Rang.

Die Holzsandalen, Okobo genannt, mit den hohen Holzsohlen werden ebenfalls nur von Maiko getragen. Diese Art Kimono nennt sich Hikizuri und die Ärmel (Sode) sind sehr lang.



Von hinten sieht man erstens, die Frisur ist im Wareshinobu-Stil gemacht und im Nacken die beiden ungeschminkten "Zacken". In Japan gilt der Nacken einer Frau als erotisch und dieses bisschen ungeschminkte Haut steigert das noch.

Der Obi (Gürtel) ist so gebunden, daß er, über eine Art Kissen gelegt, sehr lang nach unten hängt. Ein Obi ist 7 Meter lang und sehr schwer. Darum sind traditionell Männer als Ankleider (Otokoshi) beschäftigt, die einzigen Männer, die je ein Geishahaus von innen sehen. Diese Art, den (Darari-) Obi so zu tragen, soll die Zierlichkeit der Maiko betonen und eine schöne Rückenlinie geben.






 Senior-Maiko

Von vorne sieht man erstmal keinen großen Unterschied. Auch als Senior-Maiko trägt man einen Hikizuri und Okobo, auch die Frisur ist von vorne sehr ähnlich der Junior-Maiko. Einziger Unterschied: Jetzt ist auch die Oberlippe rot geschminkt, das Zeichen, daß die Maiko kein "Mädchen" mehr ist. Sie hat ihre Mizuage (das erste sexuelle Erlebnis) gehabt. Allerdings ist der Mund noch immer nicht voll ausgemalt, ein kleiner Mund gilt in Japan als schön und betont die Jugend.







Auch von hinten gibt es nur einen signifikanten Unterschied: die Frisur hat jetzt zum Ofuku-Stil gewechselt und das Seidenband (Chirimen tegarami) wird in Form eines Dreiecks in die Frisur eingearbeitet. Die Farben können je nach Anlass wechseln, hauptsächlich ist es aber rot. In Kombination mit dem tiefschwarzen Haar und der Dreiecksform soll es durchaus eine erotische Signalwirkung haben... ;)




























Geisha/Geiko
 Beide Begriffe bedeuten das Gleiche: künstlerische Person bzw. Künstlerin. Es ist allein ein regionaler Sprachunterschied: in Tokio heißt es Geisha, in Kyoto Geiko.

                                 
Geiko

Die Unterschiede zwischen Maiko und Geiko sind deutlich zu erkennen. Auch die Geiko trägt einen Hikizuri, allerdings sind die Ärmel (Sode) deutlich kürzer. Die Schuhe wechseln zu einfachen Geta. Der Haarstil wechselt zum klassischen Shimada und die farbenfrohen Schmucknadeln entfallen.
Das Make-Up ist fast völlig weiß, das rot um die Augen ist nur noch ein Hauch, dafür ist der Mund nun vollkommen ausgeschminkt. Im Gegensatz zur Maiko wirkt die Geisha eher schlicht und streng, was auch beabsichtigt ist. Es soll eine äußerliche Abgrenzung von den Oiran und Tayuu (hochklassige Prostituierte) geben, die ebenfalls Shironuri tragen, aber eben viel mehr Haarschmuck.

       


            Von hinten fällt als erstes auf, der lange Obi ist weg. Er wird jetzt zu einer
einfachen "Trommel" gebunden und der tiefgezogene Kragen ist nun weiß. Das Wenden des Kragens von Rot auf Weiß wird "Erikae" genannt.
Die Shimada-Frisur trägt die Geiko, so lange sie als solche arbeitet. Allerdings darf sie eine Perücke oder ein Haarteil verwenden, was eine riesige Erleichterung ist. Sowohl beim schlafen als auch bei der Haarpflege :)










         
















Hier ein kleines Geisha-Schmink-Tutorial: