Freitag, 31. August 2012

Geisha´s Dresscode ^^


Wenn man weiß, wohin man schauen muß, kann man schon anhand von Kleidung und Make-Up erkennen, wen man vor sich hat. Allerdings ist dieser Dresscode äußerst kompliziert und obwohl ich behaupten kann, mich auszukennen, wäre es gelogen, wenn ich sage, ich blicke da vollkommen durch. Schon allein ein Kimono ist nicht gleich ein Kimono, es gibt Yukata, Hikizuri, Tomesode usw. Jeder davon wird zu einem bestimmten Anlass, einer Jahreszeit und dem Rang des Mädchens entsprechend getragen. Gleiches gilt für die Frisuren, die Kanzashi (Haarnadeln) und eben das Make-Up. Um das vollständig zu erklären, müßte ich ein Buch schreiben :), daher beschränke ich mich hier auf die "einfache" Variante.
Dankenswerter Weise haben die Mädchen aus dem Kaishi Chou Hanamachi für mich posiert, ookini san dosu!

Shikomi
Wir würden sie eine Praktikantin nennen. Ein Mädchen, das in eine Okiya (Geishahaus) kommt, beginnt als Shikomi und muß hart arbeiten. Sie muß die Okiya sauber halten, die Räume der Maiko und Geiko, Besorgungen machen, alles, was anfällt. In einer Okiya herrscht eine strenge Hierarchie und bedingungsloser Gehorsam und Respekt sind oberstes Gebot für die Shikomi, da sie in der Hierarchie ganz unten und alle anderen über ihr stehen.

Eine Shikomi trägt kein Make-Up und das Haar offen, allerdings nicht im Gesicht. Während dieser Zeit lässt das Mädchen ihr Haar wachsen, das ist wichtig, um später die kunstvollen Frisuren machen zu können.

Die Kleidung ist ein ganz einfacher Kimono (Yukata) sowie ein einfacher Gürtel (Obi), weiße Tabi (Socken, bei denen der große Zeh abgeteilt ist) und Zouri (jap. Flip-Flops^^). Heutzutage kann eine Shikomi auch Alltagskleidung oder westliche Kleidung tragen, bis zum Ende der Meiji-Periode, in der die Öffnung Japans propagiert wurde (1862 - 1912), war das unmöglich.

Schmuck ist untersagt, eine Geisha darf keine durchstochenen Ohrläppchen haben. Ebenso keine Tattoos. Beides würde die hochstilisierte Ästhetik einer Geisha empfindlich stören. Ausserdem sind Tattoos das "Markenzeichen" einer anderen hierarchischen Organisation in Japan: der Yakuza ^^













                   Minarai

Minarai bedeutet "Lernen durch Sehen". Ab diesem Zeitpunkt ist das Mädchen eine Lern-Maiko, trägt zum ersten Mal den Kimono und das Shironuri-Make-Up. Der Haarschmuck einer Minarai ist äußerst opulent und farbenfroh, ebenso wie die Kimonos. Die Ärmel (Sode) sind lang und der Obi (Gürtel) ist so breit gebunden, daß er über die Brust geht.
Die Unterlippe ist nur mit einem schmalen Streifen rot in der Mitte geschminkt, ein Zeichen, daß man es hier noch mit einem "Kind" zu tun hat.






Die Minarai trägt zum ersten Mal eine formelle Frisur, die "Wareshinobu" genannt wird. Diese Frisur wird sie auch während ihrer ersten Maiko-Jahre tragen. Auffällig ist hier der kurze Obi. Er ist nur halb so lang wie der einer Maiko und heisst Handarari-Obi. Han = Hälfte oder Halb.

Die Mianraizeit dauert nur einen Monat, danach findet das sogenannte Misedashi statt, das Maiko-Debüt.
 


Maiko
Eine Maiko ist der erste Schritt auf dem Weg zur wirklichen Geisha/Geiko. Es gibt sechs verschiedene Maiko-Ränge, die ersten vier gelten als Junior-Maiko, die letzten beiden als Senior-Maiko. Man erkennt das am Make-Up (Shironuri-Make-Up). Dieses wird nicht immer getragen, nur zu offiziellen Anlässen. (Z.B. Fotoshootings ^^)


Junior Maiko

Von vorn erkennt man eine Junior-Maiko zuerst mal am Make-Up, und zwar daran, daß ausschliesslich die Unterlippe teilweise rot geschminkt ist. Sie ist nicht völlig ausgemalt, nur ein wenig in der Mitte. Diese "halbe Lippe" bedeutet, die Maiko hatte noch keine Mizuage, ist also noch Jungfrau. Je weniger rot auf der Unterlippe, desto niedriger ist ihr Maiko-Rang.

Die Holzsandalen, Okobo genannt, mit den hohen Holzsohlen werden ebenfalls nur von Maiko getragen. Diese Art Kimono nennt sich Hikizuri und die Ärmel (Sode) sind sehr lang.



Von hinten sieht man erstens, die Frisur ist im Wareshinobu-Stil gemacht und im Nacken die beiden ungeschminkten "Zacken". In Japan gilt der Nacken einer Frau als erotisch und dieses bisschen ungeschminkte Haut steigert das noch.

Der Obi (Gürtel) ist so gebunden, daß er, über eine Art Kissen gelegt, sehr lang nach unten hängt. Ein Obi ist 7 Meter lang und sehr schwer. Darum sind traditionell Männer als Ankleider (Otokoshi) beschäftigt, die einzigen Männer, die je ein Geishahaus von innen sehen. Diese Art, den (Darari-) Obi so zu tragen, soll die Zierlichkeit der Maiko betonen und eine schöne Rückenlinie geben.






 Senior-Maiko

Von vorne sieht man erstmal keinen großen Unterschied. Auch als Senior-Maiko trägt man einen Hikizuri und Okobo, auch die Frisur ist von vorne sehr ähnlich der Junior-Maiko. Einziger Unterschied: Jetzt ist auch die Oberlippe rot geschminkt, das Zeichen, daß die Maiko kein "Mädchen" mehr ist. Sie hat ihre Mizuage (das erste sexuelle Erlebnis) gehabt. Allerdings ist der Mund noch immer nicht voll ausgemalt, ein kleiner Mund gilt in Japan als schön und betont die Jugend.







Auch von hinten gibt es nur einen signifikanten Unterschied: die Frisur hat jetzt zum Ofuku-Stil gewechselt und das Seidenband (Chirimen tegarami) wird in Form eines Dreiecks in die Frisur eingearbeitet. Die Farben können je nach Anlass wechseln, hauptsächlich ist es aber rot. In Kombination mit dem tiefschwarzen Haar und der Dreiecksform soll es durchaus eine erotische Signalwirkung haben... ;)




























Geisha/Geiko
 Beide Begriffe bedeuten das Gleiche: künstlerische Person bzw. Künstlerin. Es ist allein ein regionaler Sprachunterschied: in Tokio heißt es Geisha, in Kyoto Geiko.

                                 
Geiko

Die Unterschiede zwischen Maiko und Geiko sind deutlich zu erkennen. Auch die Geiko trägt einen Hikizuri, allerdings sind die Ärmel (Sode) deutlich kürzer. Die Schuhe wechseln zu einfachen Geta. Der Haarstil wechselt zum klassischen Shimada und die farbenfrohen Schmucknadeln entfallen.
Das Make-Up ist fast völlig weiß, das rot um die Augen ist nur noch ein Hauch, dafür ist der Mund nun vollkommen ausgeschminkt. Im Gegensatz zur Maiko wirkt die Geisha eher schlicht und streng, was auch beabsichtigt ist. Es soll eine äußerliche Abgrenzung von den Oiran und Tayuu (hochklassige Prostituierte) geben, die ebenfalls Shironuri tragen, aber eben viel mehr Haarschmuck.

       


            Von hinten fällt als erstes auf, der lange Obi ist weg. Er wird jetzt zu einer
einfachen "Trommel" gebunden und der tiefgezogene Kragen ist nun weiß. Das Wenden des Kragens von Rot auf Weiß wird "Erikae" genannt.
Die Shimada-Frisur trägt die Geiko, so lange sie als solche arbeitet. Allerdings darf sie eine Perücke oder ein Haarteil verwenden, was eine riesige Erleichterung ist. Sowohl beim schlafen als auch bei der Haarpflege :)










         
















Hier ein kleines Geisha-Schmink-Tutorial:



Mittwoch, 15. August 2012

Kleiner Spaziergang am Wasser

Bloß aufpassen, wohin ich trete, sonst geh ich baden!^^
Ob ich da wohl durchkomme?

Ja, das Große da rechts ist wirklich die Chinesische Mauer!


Samstag, 11. August 2012

Mein Lieblingsplatz: Kaishi Chou Hanamachi

Hanamachi wird der Bezirk genannt, in dem Geishas leben und arbeiten. Es gibt einige in SL und Kaishi Chou ist einer der schönsten. Die Geishas leben dort so, wie es im realen Leben auch ist, machen eine Ausbildung und durchlaufen sämtliche Stationen von Shikomi bis Geisha/Geiko. Eine Geisha zu sein bedeutet mehr, als einen Kimono zu tragen und sich das Gesicht weiß zu schminken. Im Laufe dieses Blogs werde ich einige Dinge dazu erklären.
Heisse Quellen sind was Feines!


Aiyuzuki-san erklärt mir, wie man einen Kimono richtig anzieht


The beautiful Flowers of Kaishi Chou


Ich höre Murasaki-san konzentriert zu
Faktisch bin ich keine Geisha, da ich die Ausbildung nicht durchlaufen habe. Ich habe es ernsthaft überlegt, allerdings neige ich nicht unbedingt zu bedingungslosem Gehorsam :), der Grundvoraussetzung ist, um Geisha zu sein. Aber ich bin stolz darauf, "Patron" der Kaishi Chou Okiya zu sein und Freunde dort zu haben. Miehina-san, sagte mir einmal, ich hätte einen Sonderstatus, da es nicht üblich ist für eine/n Fremde/n, so nah an eine Okiya zu kommen, wie ich es wäre. Das stimmt, im realen Leben wäre es mir unmöglich.

Freitag, 10. August 2012

Nachtansichten








Miehina-san, Senior Maiko at Kaishi Chou

Miehina-san, Senior Maiko at Kaishi Chou

Murasaki-san, Okaasan at Kaishi Chou Okiya


Auf- und Umbau

Hier so einige Bilder vom "inneren" Wandel:




Für 3 Leute ausreichend 
Bei der Eröffnung war es dann schon "kuschelig" ^^
Also: renovieren!
Viel Platz...
...aber die Atmosphäre eines Ballettsaales.
Nun habe ich eine Bühne :)
Ein Irori

auf dem viele Leute Platz haben :)



und Privatsphäre

Hat etwas gedauert, aber nun ist es PERFEKT.


Donnerstag, 9. August 2012

Mein Teehaus in SL



                                                         

Angefangen hat es mit einem Tisch auf der Wiese^^
Hier könnt ihr sehen, wie sich Teehaus und ich mit der Zeit verändert haben :)

Die 1. Version des Teehauses.


Die fertige Version :)
Hier sehe ich noch aus wie zu Halloween!

Das ist schon besser :)


Schminken muß man eben lernen ;)